Deckelung der Dispo-Zinsen muss gesetzlich festgelegt werden
"Seit Jahren sind die Dispo-Zinsen auf Höchstniveau. Bis zu 16 Prozent verlangen die Banken von ihren Kunden, trotz historisch niedrigen Leitzinses. Wir brauchen den gesetzlichen Deckel auf die Dispo-Zinsen und keine weiteren Ausflüchte", erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den heute von der Stiftung Warentest vorgestellten Zahlen zur Höhe der Dispo-Zinsen. Lay weiter:
"Mit einem durchschnittlichen Zinssatz von über 10,25 Prozent bleiben die Zinsen weiterhin zweistellig und damit viel zu hoch. Dass ist lediglich eine minimale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr und der Beweis, dass alle Bitten an die Banken verhallen. Die angekündigte Transparenz- und Beratungsoffensive von Minister Maas ist alter Wein in neuen Schläuchen und die Fortsetzung schwarzgelber Appell-Politik. Ginge es nach Heiko Maas, wären Banken bald die neuen Schuldnerberatungen. In Wahrheit wollen sie aber verkaufen. Seine Pläne werden bei den Verbrauchern nicht ankommen, wenn die Dispo-Zinsen überall auf konstant hohem Niveau sind und überschuldete Verbraucher ihr Konto nicht wechseln können. Es ist eine Illusion zu glauben, dass Wahlfreiheit bei der Auswahl des Kontos herrscht. Viele Verbraucher sind froh, überhaupt ein Konto zu haben. Dies ist auch nicht das einzige Auswahlkriterium. Ein dichtes Filialnetz ist für viele ebenfalls wichtig.
DIE LINKE fordert weiterhin, den Dispo-Zins gesetzlich auf fünf Prozent über den Leitzinssatz zu deckeln. Das ist durchaus realistisch, denn eine Bank verlangte im aktuellen Test gerade einmal 4,49 Prozent Dispo-Zinsen. Die Sozialdemokraten sollten sich daran erinnern, dass sie in der Opposition noch für den Dispo-Deckel waren und ihn mit uns durchsetzen."