Kommunale Wohnungsunternehmen sorgen für bezahlbare Mieten

20.01.2016

Kommunale Wohnungsunternehmen sorgen für bezahlbare Mieten. Deshalb fand am 20. Januar ein Treffen mit Kirsten Schönher, Geschäftsführerin der Bautzner Wohungsbaugesellschaft mbH (BWB), statt. Frau Schönherr ist seit Mitte letzten Jahres im Amt und so ging es neben dem gegenseitigen Kennenlernen im Gespräch vor allem darum, über die Entwicklung der Mieten- und Wohnungssituation in Bautzen zu sprechen. Das ist nicht nur wichtig für meine Wahlkreisarbeit, als frisch gebackene Sprecherin für Mieten, Bau-, und Wohnungspolitik kann ich auch wichtige Eindrücke für meine fachpolitische Arbeit in Berlin sammeln.

Dabei stellte Frau Schönherr dar, dass viele Probleme, die wir vor allem aus Großstädten und Ballungsräumen in Deutschland kennen, aus ihrer Sicht für Bautzen so (noch) nicht zutreffen. In den Bereichen Wohnungsmangel, Sanierungsbedarf, Mietensteigerung und energetische Gebäudesanierungen ist die Situation in Bautzen „relativ entspannt“, auch wenn es auch hier erste Anzeichen der Veränderung gibt. Hauptursache dafür ist die Tatsache, dass in Bautzen 40% aller Wohnungen in kommunaler oder genossenschaftlicher Hand sind. Außerdem wurde seit der Wende in einem großen Kraftakt der Regionen im Osten, bereits unglaublich viel investiert.

Auch in der Unterbringung von geflüchteten Menschen gibt es zumindest aus Sicht der Wohnungsbaugesellschaft „keine Probleme“. Dies liegt allerdings laut Frau Schönherr an der Politik der sächsischen Staatsregierung und des Landkreises Bautzen, die komplett auf die dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden verzichten. Das kritisiert DIE LINKE seit langem. Den vorhandene Leerstand von Wohnungen in Bautzen und dem Landkreis könnte man sinnvoll nutzen, um Menschen aus großen Massenunterkünften heraus zu holen – vor allem für Familien wäre das ein wichtiger Schritt zu einer menschenwürdigeren Unterbringung.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.