Statement zur Aktionswoche Schuldnerberatung 2016
Schulden machen krank. Ärmere und überschuldete Menschen sind häufiger krank als andere. Hinzu kommt, dass besonders der psychische Druck, den die Schulden auf die Menschen ausübt, nicht selten zu psychischen Erkrankungen führt.
In Deutschland herrscht nach vielen Einschnitten der letzten Jahren wieder verstärkt eine Zwei-Klassen-Medizin. Deswegen sagt die LINKE, dass Gesundheit keine Ware ist, sondern die bestmögliche Versorgung für alle da sein muss. Doch die gilt jetzt nicht mehr. Bei Medikamenten, beim Krankenhausaufenthalt oder bei der Zahnbehandlung: Zuzahlungen sind inzwischen obligatorisch und gehören abgeschafft, weil sie die Schwächsten treffen.
Alle notwendigen medizinischen Leistungen müssen unabhängig vom Geldbeutel allen zur Verfügung stehen und die Umwandlung von immer mehr eigentlich notwendigen Leistungen als zusätzliche und zuzahlbare Leistungen aufgehalten werden. Wir wollen die 2-Klassen-Medizin überwinden und wollen eine solidarische Bürgerversicherung für alle.
Sozial bedingte Ungleichheiten im Gesundheitswesen müssen beseitigt werden. Gerade Ärmere leiden besonders unter krank machenden Lebens- und Arbeitsbedingungen. Daher brauchen wir ein Präventionsgesetz, damit vorbeugend weniger Menschen krank werden. Das würde auch den Krankenkassen viel Geld sparen.
Und ob krank oder gesund: Alle der über 6,7 Millionen Überschuldeten, die es derzeit hierzulande gibt, brauchen eine ausreichende Versorgung mit Beratungs- und Hilfsangeboten. DIE LINKE hat sich schon lange für eine unabhängige, flächendeckende und kostenfreie Verbraucher- und Schuldnerberatung ausgesprochen, auch in Form von Anträgen.
Regelmäßig fordern wir in den Haushalsberatungen die Mittel für Schuldnerberatungen, so auch für den Haushalt 2016, für den wir 15 Millionen für eine bundesweite Finanz- und Schuldnerberatung gefordert haben. Dies wurde von der GroKo leider abgelehnt.