Schuss auf Flüchtling inakzeptabel
Nach dem Angriff auf einen Flüchtling aus Bautzen und den weiteren Vorfällen in der Nacht von vergangenen Dienstag auf Mittwoch, fordert die Bundestagsabgeordnete Caren Lay (DIE LINKE):
"Gestern kam ein libyscher Asylbewerber in mein Bautzner Büro und suchte Beratung und Schutz. Er sagte, er sei in der vergangenen Nacht in Bautzen angegriffen worden, jemand hätte auf ihn geschossen. Ein Schuss sei gefallen.
Laut Polizeibericht wurde ein Tatverdächtiger festgestellt. Dort ist auch von einer bei ihm gefundenen Schreckschusspistole die Rede. Im Polizeibericht wird allerdings kein Schuss erwähnt. Erst auf Nachfrage eines Journalisten gab die Polizei an, dass es einen Knall gab, allerdings ist im Polizeibericht bis jetzt keine Rede davon. Das Opfer berichtete mir jedoch, dass auch eine Patronenhülse von der Polizei aufgesammelt wurde. Auch in den heutigen Medienberichterstattungen taucht der Schuss fast nirgends auf, obwohl die Aussage des Opfers seit gestern bekannt ist. Was geschah also wirklich? Das muss dringend aufgeklärt werden!
Selbst wenn nur aus einer Schreckschusspistole geschossen wurde, kann sich das Opfer tödlich bedroht fühlen. Der Unterschied ist für den Angegriffenen nicht erkennbar. Ich verstehe nicht, warum dieser wichtige Fakt zur Tat und zur Gesamtbeschreibung der Vorfälle in Bautzen nicht benannt wird.
Im Polizeibericht steht weiterhin lediglich, dass der Täter festgestellt wurde. Dennoch hoffe ich sehr, dass sich der mutmaßliche Schütze nicht auf freiem Fuß befindet.
Eine weitere Eskalation der Gewalt gegen Flüchtlinge in Bautzen ist nicht hinnehmbar. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen, egal welcher Herkunft verfolgt werden! Ich hoffe sehr, die Polizei kann den Schutz der Bedrohten sicherstellen! Die Mitte der Gesellschaft muss endlich aufstehen gegen Rassismus und Hass! Ich hoffe, dass heute Abend viele Menschen zur Veranstaltung von „Bautzen bleibt bunt“ auf dem Kornmarkt kommen und wünsche den Veranstaltern viel Erfolg.“