„Kein Museum für Computer-Nerds“
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt." (Thomas Watson, IBM-Chef, 1943). „"Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte." (Ken Olson, Präsident von Digital Equipment., 1977)
Diese Zitate finden sich im Zuse-Museum Hoyerswerda an der gläsernen Außenwand, die Besucher und Passanten trennt und gleichzeitig das „Interface“ des Museums für die Besucher darstellen soll. Sie sind Beleg für die die keineswegs geradlinige Geschichte des Computers von der Erfindung durch den Hoyerswerdaer Schüler Zuse bis hin zum heutigen Stand. Nicht mal jene, die sich damit auszukennen glaubten, erkannten zu jeder Zeit seine Bedeutung.
Das Zuse-Computer-Museum wurde im Januar 2017 neu eröffnet. Als neuer Nachbar liegt es unmittelbar neben dem Wahlkreisbüro der Bautzener Bundestagsabgeordneten Caren Lay. Damit gibt es in der Zuse-Stadt eine sehenswerte Ausstellung, welche die Geschichte des Computers anschaulich aufzeigen will. Von den ersten Maschinen Zuses, die ganze Räume füllten, bis zum heutigen Smartphone, das die Leistungskraft zehntausender Ur-Computer auf Hosentaschenformat komprimiert. Trotzdem, so Museumsleiterin Andrea Prittmann beim Nachbarschaftsbesuch von Caren Lay, erhebt man den Anspruch „kein Museum für Nerds“ sein zu wollen. Und so spielt der technische Aspekt in der Ausstellung nur eine, aber eben nicht die Hauptrolle. Vielmehr geht es um den Einfluss des technischen Fortschrittes auf unseren Alltag und darum, was Computer für die moderne Welt und das Leben im 21. Jahrhunderts bedeuten.
Die Funktion eines attraktiven Museums für die Region, inmitten der touristischen Entwicklung des Seenlandes, ist dabei klar erkannt und deutlich formuliert. Es soll mehr als eine Schlecht-Wetter-Variante für die Seenland-Touristen im Sommer sein, sondern ganzjähriger Anziehungspunkt beim Besuch in Hoyerswerda. Umso wichtiger also, die Kunde vom wirklich toll umgesetzten Museumskonzept in die Welt hinaus zu tragen. Ein Besuch in Hoyerswerda lohnt sich – durch das ZCOM nun umso mehr.