Kinderarmut in fünf Jahren beseitigen! Plakat-Kampagne der LINKEN soll Sachsens CDU-geführte Staatsregierung wachrufen

23.03.2017

Selbst laut offizieller Statistik gibt es in Sachsen deutlich mehr arme Kinder als im Bundesdurchschnitt. Demnach ist etwa in Leipzig jedes vierte Kind betroffen. Insgesamt leben im Freistaat mindestens 150.000 arme Kinder – besonders in kinderreichen Familien und bei Alleinerziehenden. Bundesweit ist jedes fünfte Kind armutsgefährdet, es gibt zwei Millionen arme Kinder.

Die sächsische Landtags-Linksfraktion hat am 17. März eine Großflächenplakat-Aktion gestartet. Das Motiv lautet: „150.000 sächsische Kinder leben in Armut. Aufwachen, Herr Tillich! – Sachsens Regierung muss im Bund für mehr Kindergeld und eine Kindergrundsicherung kämpfen! Kinder verdienen Gesundheit, Würde und gute Bildung.“ Es wird bis zum 3. April 2017 an 180 Standorten präsent sein, auch im Landkreis Bautzen.

 

Marion Junge, Landtagsabgeordnete aus Kamenz und Kreisvorsitzende, erklärt dazu:

Arme Kinder werden oft die armen Jugendlichen von morgen und die armen Eltern von übermorgen. Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden! Sachsens Staatsregierung will aber nicht einmal Daten zur Kinderarmut beschaffen, sie verschläft dringend nötige Gegenmaßnahmen. Wir wollen sie mit unserer Aktion wachrufen und den Druck verstärken, damit die Kinderarmut in fünf Jahren beseitigt ist.

 

Caren Lay, Lausitzer Bundestagsabgeordnete und Kandidatin für die Bundestagswahl im Wahlkreis Bautzen, ergänzt:

Kinderarmut ist eine Schande für so ein reiches Land. Kinder, die in Armut leben, müssen vieles entbehren – warme Mahlzeiten, Bücher und Spielzeug, die Möglichkeit, Freunde einzuladen oder Geburtstage zu feiern oder ins Ferienlager zu fahren. Wer nicht am Kinobesuch oder der Klassenfahrt teilhaben kann, wird schnell zum Außenseiter. Sie haben auch geringere Chancen auf gute Bildung. Die Aussichten, dass sie eine Hochschule besuchen werden, sind um ein vielfaches schlechter.

 

Junge und Lay fordern daher gemeinsam:

„Kinderarmut muss verhindert werden, bevor sie entsteht. Wir brauchen ein Umdenken bei Löhnen und Mitbestimmung: Das Land braucht mehr Betriebsräte, Tarifbindung und höhere Einkommen! Auf der Landesebene ist es möglich, die Eltern sofort zu entlasten. Wir fordern, mit dem neuen Schulgesetz die Lernmittelfreiheit wirklich umzusetzen und die Elternbeiträge zur Schülerbeförderung wieder abzuschaffen. Wer Schulen aus dem Ort verbannt, der darf Eltern nicht noch mit zusätzlichen Fahrtkosten belasten. Auf der Bundesebene muss sich die Staatsregierung in einem ersten Schritt dafür einsetzen, dass das Kindergeld auf 328 Euro erhöht wird und dann eine Kindergrundsicherung fordern. Kleine und mittlere Einkommen müssen steuerlich entlastet, große Einkommen und Vermögen stärker belastet werden.

CDU und SPD hatten viele Jahre Zeit, um die Kinderarmut einzudämmen. Sie haben es unterlassen. Auch Sachsen braucht schnell eine andere politische Mehrheit!“

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Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.