Lay: Profitgier überwiegt soziale Verantwortung bei Siemens
„Die vermeldete Entlassung von 170 Beschäftigten im Rahmen der Umstrukturierung am Standort Görlitz klingt wie ein schlechter Witz angesichts 6,2 Milliarden Euro Konzerngewinn bei Siemens im letzten Jahr. Hier überwiegt weiter die Profitgier statt sozialer Verantwortung!“ erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, anlässlich der von SIEMENS verkündeten Stellenstreichungen in seiner Kraftwerkssparte. Demnach werden deutschlandweit 2900 Stellen abgebaut, davon 170 am Standort Görlitz. Lay weiter:
„So erfreulich es ist, dass Konzernchef Kaeser nach seinem Besuch in Görlitz offensichtlich eingesehen hat, dass der Standort erhalten werden muss – jeder verlorene Job ist dennoch ein schwerer Schlag für die Region und die betroffenen Beschäftigten. Und vor dem Hintergrund einer Gewinnsteigerung um 11% im letzten Jahr ist das für mich in keinster Weise nachvollziehbar. Den Anspruch des sozialen Unternehmertums hat Siemens scheinbar längst aufgegeben.
Das jetzt 170 Menschen in Görlitz ihre Stelle verlieren, ist deshalb auch eine Niederlage für Ministerpräsident Kretzschmer. Wenn jetzt knapp ein Viertel der Beschäftigten in Görlitz gehen sollen, kann er das nicht als erfolgreiches Verhandlungsergebnis seiner Gespräche mit Joe Kaeser verkaufen. Er muss deshalb offen legen, was die Beiden genau besprochen haben, was er für Sachsen und Kaeser für Siemens zugesagt haben. Und ich fordere ihn auf, sich für den Erhalt jedes einzelnen Jobs bei Siemens in Görlitz einzusetzen – wenn sein Draht in die Konzernzentrale nach München wirklich so gut ist, wie behauptet.“