Lay: Dezentrale Unterbringung ist bester Infektionsschutz!

20.04.2020

„Der Landkreis Bautzen muss angesichts der Corona-Krise umgehend seine Unterbringungspolitik für Asylsuchende ändern. Die dezentrale Unterbringung ist der beste Infektionsschutz und muss jetzt endlich Vorrang vor Massenunterkünften erhalten! Das dient der Gesundheit der Geflüchteten und der gesamten Bevölkerung.“ erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag, anlässlich eines Berichtes über die aktuellen Zustände in der Massenunterkunft Thomas-Müntzer-Straße in Hoyerswerda, wo sich u.a. bis zu 30 Menschen eine Toilette teilen müssen. Lay weiter:

„Von der Bundesregierung bis zu den Bürgermeistern vor Ort wird überall auf Infektionsschutzmaßnahmen, Abstandsregeln und das Einhalten von Hygienestandards hingewiesen. Zu Recht. Dann sollte das aber auch überall gelten.
Wenn sich in den Massenunterkünften viele Menschen Küche, Dusche und Toilette teilen müssen, reicht ein Infizierter für eine schnelle Virusverbreitung im Heim aus. Eigenschutz ist für die untergebrachten Menschen nahezu unmöglich. Das kann angesichts der aktuellen Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie nicht akzeptabel sein.
Der Landkreis Bautzen hat seit Jahren den höchsten Anteil an Unterbringung in Massenunterkünften statt dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten zu nutzen. Deshalb muss er als zuständige Behörde jetzt endlich umsteuern und die Massenunterkünfte zugunsten dezentraler Unterbringung leeren. Genügend ungenutzter Wohnraum wäre in Hoyerswerda vorhanden!“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.