Miserable GroKo Bilanz – BauGB Novelle endlich vorlegen

19.09.2020

„Auch zwei Jahre nach dem Wohngipfel geht die Mietenkrise in Deutschland unverändert weiter. Den vollmundigen Ankündigungen von Merkel, Seehofer und Co. über ein 'historisch einmaliges Maßnahmenpaket' sind kaum Taten gefolgt. Die Zeit der Luftschlösser muss nun vorbei sein, die Bundesregierung muss endlich handeln um die Mietenkrise in den Griff zu bekommen“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag und Sprecherin für Mieten-, Bau-, und Wohnungspolitik, anlässlich der Berichterstattung über die vom Mieterbund und dem DGB gezogene Bilanz der Wohnungspolitik der Bundesregierung. Lay weiter:

„Durch jahrzehntelanges Versagen der Regierungen hat die Mietenpolitik hierzulande viele Baustellen. Die Große Koalition ist keine davon wirklich angegangen: der soziale Wohnungsbau befindet sich weiterhin im Niedergang, die Mietpreisbremse hält den Mietenwahnsinn nicht auf, die Bodenpreise explodieren und das Baukindergeld erweist sich als Geschenk für Besserverdienende. Die mietenpolitische Bilanz dieser GroKo ist miserabel.

Zudem ist es ein Unding, die Novelle des Baugesetzbuches auf die lange Bank zu schieben. Die Regierung muss die längst überfällige Novelle schnellstmöglich vorlegen. Es kann nicht sein, dass die Novelle scheitert, weil Abgeordnete der Union die harmlosen Vorschläge von Bauminister Seehofer ablehnen. Für uns ist klar: es braucht eine BauGB-Novelle, die ihren Namen verdient hat. Die bisher angekündigten Reförmchen, werden die Explosion der Bodenpreise und den Ausverkauf der Städte nicht aufhalten. Vielmehr braucht es dazu eine umfassende Ausweitung des kommunalen Vorkaufsrechts, ein wirksames Verbot der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen sowie zahlreiche weitere Maßnahmen, die wir bereits in einem Antrag (19/16043) an die Bundesregierung aufgeführt haben. Zur effektiven Ausgestaltung des Vorkaufsrechts, beispielsweise durch eine Preislimitierung, sowie des Umwandlungsverbots im Rahmen der kommenden BauGB-Novelle werden wir erneut einen Antrag in den Bundestag einbringen.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.