Offener Brief zur Entscheidung über ein Großforschungszentrum in der sächsischen Lausitz
Gemeinsamer Offener Brief von Caren Lay, MdL Antonia Mertsching und Silvio Lang, Kreisvorsitzender DIE LINKE. Bautzen
Im Rahmen der Bundesinvestitionen für den Strukturwandel in den Kohleregionen erwartet der Freistaat Sachsen die Ansiedelung von zwei Großforschungszentren. Die sogenannte Perspektivkommission entscheidet im Sommer, welche Forschung wo angesiedelt werden soll. Für die beiden sächsischen Reviere stehen jeweils noch drei Forschungsthemen zur Auswahl. Im Zuge der Entscheidungsfindung wenden Antonia Mertsching, Lausitzer Abgeordnete der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, und die Lausitzer Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Caren Lay, sich mit einem offenen Brief an die Perspektivkommission.
Antonia Mertsching erklärt:
„Die Entscheidung für die Ansiedlung der Großforschungszentren steht unmittelbar bevor und wir machen uns ernsthaft Sorgen, dass eine weitere Entscheidung FÜR die Region getroffen wird und nicht MIT der Region. Auch wenn der Entscheidungsprozess durch die Jury so angelegt ist, macht man sich im Raum Hoyerswerda oder Weißwasser schon keine Hoffnung mehr und schließt bereits Wetten ab. Die Ansiedlung wird für Görlitz oder Bautzen erwartet, was ein weiterer schwerer Schlag für die kernbetroffene Region wäre. Die Frustration resultiert berechtigterweise aus fehlender Strategie und Vision für die Lausitz sowie der schlechten Kommunikation der Bundes- und Landesebene in der Region. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diesen offenen Brief an die Perspektivkommission zu senden. Die kernbetroffenen Regionen im Norden der Landkreise Bautzen und Görlitz gehören in den Fokus.“
Caren Lay fügt hinzu:
„Gerade das Thema Bauen und Wohnen hat in der Region einen konkreten Bezug von der einstigen Moderne der Stadtentwicklung in Hoyerswerda bis zur Holzbautradition aus Niesky. Dieser Entwicklungsschwerpunkt als Innovationsmöglichkeit wird im Strukturwandel bisher eher stiefmütterlich behandelt, obwohl hier sehr große CO2-Einsparungspotentiale bestehen und zu wenig genutzt werden. Von der Ansiedlung des Großforschungszentrums erhoffen wir uns deshalb in diesem Bereich einen konkreten Impuls.“