Eine Straße für Gundi

Zum 25. Todestag Gerhard Gundermanns

20.06.2023

Gerhard Gundermann ist sicher keine Person ohne Ecken und Kanten gewesen – aber heute, 25 Jahre nach seinem Tod, ist er eines der bekanntesten Kinder der Stadt Hoyerswerda. Und das sollte man in Hoyerswerda auch sehen können.“ erklärt Caren Lay, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE aus der Lausitz, anlässlich des 25. Todestages des „singenden Baggerfahrers“ Gerhard Gundermann am morgigen Mittwoch, 21. Juni 2023. Lay weiter:

„Gundis Musik verkörperte die Stimmung im Lausitzer Revier auf unvergleichliche Art und Weise. Sie ist Ausdruck eines speziellen, ostdeutschen Lebensgefühls insbesondere für die Zeit der Agonie in der DDR und des Strukturbruches nach der Wiedervereinigung in den 1990er Jahren. Er sang in der Sprache der Menschen aus dem Revier und beschrieb als einer von ihnen, was sie dachten und fühlten.

Man muss aber weder die Musik von Gundermann mögen, noch ist Kritik an seinen Entscheidungen und seiner Rolle in der DDR falsch. Im Gegenteil: Erinnern heißt immer, sich gleichermaßen kritisch auseinanderzusetzen.
Aber dafür muss Erinnerung stattfinden können, heute und für kommende Generationen. Dazu braucht es Orte der Erinnerung. Historische Personen müssen im öffentlichen Bewusstsein gehalten werden. Was eignet sich daher besser, als eine Straße mitten in der Stadt, die wie keine andere mit Gerhard Gundermann verbunden ist, nach ihm zu benennen?

Nicht zuletzt hat der bundesweit erfolgreiche Film über das Leben Gundermanns Hoyerswerda auch über die Grenzen Ostdeutschlands hinaus als touristisches Ziel stärker in den Vordergrund gerückt. Das sollte die Stadt nutzen und Menschen, die sich für die Geschichte dieses außergewöhnlichen Liedermachers interessieren, Anlaufpunkte schaffen.


Ich schlage daher anlässlich des 25. Todestages erneut vor, endlich eine Straße oder einen Platz in Hoyerswerda nach Gerhard Gundermann zu benennen! Der Oberbürgermeister und der Stadtrat sollten geeignete Vorschläge machen und dann die Menschen in Hoyerswerda befragen, welche Straße nach Gundermann benannt werden soll und sie einbeziehen, wie diese im Sinne der Erinnerung an ihn gestaltet werden kann.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.