Zeichen der Zeit nicht erkannt
Wäre es nicht toll, in Zeiten des Klimawandels, in einer Region geprägt durch den Strukturwandel in Folge des sich vollziehenden Kohleausstiegs und angesichts steigender Energiepreise auf Grund u.a. des Krieges in der Ukraine als Landkreis in einer sowieso schon strukturschwachen Region über ein Alleinstellungsmerkmal zu verfügen? Eine Institution zu haben, die einen Vorteil für die Kommunen im Kreis, aber auch bürgernahe Beratung ermöglicht? Nicht zuletzt: sich eine Agentur zu leisten, die bei jährlichen Kosten von ca. 100000 Euro allein im vergangenen Jahr 2022 über 1 Mio. Euro Fördergelder in den Landkreis geholt hat?
Nahezu jede:r vernunftorientierte Politiker:in im Lande würde diese Fragen mit Ja beantworten und natürlich kommt auch MdB Caren Lay zu diesem Schluss. Gänzlich zu einem anderen Ergebnis aber kam der Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas (CDU). Denn in der Kreistagssitzung im Juni diesen Jahres ließ er, trotz einer positiven Vorlage seiner eigenen Landkreisverwaltung, die nötige Verlängerung der Förderung der Energieagentur Bautzen mit den Stimmen seiner CDU und der AfD-Fraktion kurzerhand von der Tagesordnung nehmen - in vollem Bewusstsein, sich und den gesamten Landkreis damit der Energieagentur zu berauben. Absurd.
Das finden nach wie vor auch Caren Lay und die LINKE-Stadt- und Kreisrätin Andrea Kubank. Daher besuchten beide zusammen das Technologie- und Gründerzentrum Bautzen, das auch weiterhin Träger der Energieagentur ist und nun mit viel Aufwand nach Möglichkeiten sucht, die erfolgreiche Arbeit der vergangenen 10 Jahre nicht gänzlich aufgeben zu müssen. MdB Lay und Kreisrätin Kubank drückten ihr massives Unverständnis über die Entscheidung des Kreistages und des Landrates aus und sagten zu, wo immer möglich zu unterstützen, um die Energieagentur zukünftig wieder so aufzustellen, dass sie ihre Arbeit fortsetzen kann.