Mindestens 820.050 € Parteispenden aus der Immobilienlobby 2023

23.01.2024

"Die Linke nimmt als einzige Partei keine Unternehmensspenden an. Diese Parteispenden sollten verboten werden, denn Politik darf nicht käuflich sein!" - Caren Lay

2022 erhielt nur die CDU erhielt zwei Großspenden aus der Immobilienwirtschaft in Höhe von jeweils 100.000 Euro. Die Veröffentlichung der Rechenschaftsberichte der Parteien für 2022 wird bis 2024 auf sich warten lassen. Erst dann kann das Jahr 2022 final beurteil werden. Im Jahr 2023 zeigte sich die Immobilienbranche in der Gesamtsumme wieder spendenwilliger - insgesamt gingen 820.050€ Großspenden bei Parteien ein - diese Summe teilt sich aber auf nur drei Großspender auf, die CDU, AfD und FDP bedacht haben. Der bekannteste und großzügigste unter ihnen ist, wieder einmal, Christoph Alexander Kahl, der der CDU 500.000 € zukommen ließ. Erwähnenswert ist auch der umtriebige rechte Unternehmer Hartmut Issmer, der der AfD 265.050 € spendete, sodass die AfD die Grünen bei der Gesamtsumme von Spenden aus der Immobilienbranche überholt und jetzt nach CDU, FDP, CSU und FDP auf Platz 5 landet. Da die Rechenschaftsberichte der Parteien für 2023 wahrscheinlich erst 2025 veröffentlicht werden, wird es noch einige Zeit dauern, bis sich die Öffentlichkeit ein vollständiges Bild machen kann.

Die vollständige Auswertung findet sich unten im Download "Immo-Lobby: Übersicht Spenden nach Parteien und größte Geldgeber"

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.