Ungebremste Mietsteigerungen in deutschen Städten
Die im Internet angebotenen Mieten in den Städten steigen seit 2014 massiv an. Am stärksten betroffen ist Berlin, wo sich die Neumieten zwischen 2014 und 2023 verdoppelt haben. Potsdam folgt mit einer Erhöhung von 71 Prozent. Platz 3 geht an Leipzig mit 57,5 Prozent Erhöhung. In Dortmund und München stiegen die Preise um je 49 Prozent und in Köln um 45 Prozent. In Rostock und Stuttgart waren die Preise für angebotene Mietwohnungen 2023 um 44 Prozent höher als 2014. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Mietenpolitischen Sprecherin der Linken im Bundestag, Caren Lay, hervor.
Die Anfragen der Sächsischen Abgeordneten für die 14 größten Städte Deutschlands sowie die zehn größten ostdeutschen Städte ergaben im Schnitt einen Mietanstieg von 44 Prozent in zehn Jahren. Weil drei Ostdeutsche Städte unter den größten zehn der gesamten Bundesrepublik sind, liegen Daten für insgesamt 21 Städte vor.
In allen Städten außer Chemnitz liegen die Mietsteigerungen über der Entwicklung der Inflationsrate von insgesamt 23,1 Prozent im selben Zeitraum. Zudem liegen die Mietsteigerungen in 18 Städten über der durchschnittlichen (gesamtdeutschen) Lohnentwicklung (Bruttolohn-Entwicklung: +28,2%) für diesen Zeitraum.
Dazu erklärt Caren Lay:
„Die Mieten explodieren in deutschen Großstädten. Immer größere Teile des Einkommens gehen für die Miete drauf. Die 2015 eingeführte Mietpreisbremse war von Anfang an so löchrig, dass sie keinen wirksamen Schutz gegen hohe Mieten bietet. Die SPD war seit 2013 durchgängig in der Regierung und hat es zu keiner Zeit vermocht, Mieterinnen und Mieter effektiv vor Mietenwahnsinn und Verdrängung zu schützen. Sie müsste die Mietpreis- bremse verlängern und stark nachschärfen, damit sie funktioniert. Zudem braucht es einen Mietenstopp und eine bessere Bekämpfung von Mietwucher. Die Mieten müssen gedeckelt werden.“
Die entsprechenden Zahlen finden sich anbei.