Verbraucherinformationsgesetz muss auch für Finanzprodukte gelten

25.01.2011

„Wir brauchen endlich auch in Deutschland eine moderne Informationskultur statt amtlicher Geheimniskrämerei. Ob Futtermittel oder Finanzprodukte: Alle Informationen müssen zugänglich sein“, so Caren Lay anlässlich den heutigen Äußerungen des Bundesbeauftragten für Informationsfreiheit, Peter Schaar, und des Chefs des Verbraucherzentrale Bundesverband, Gerd Billen, Finanzprodukte in das Verbraucherinformationsgesetz einzubeziehen. Die verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Der Informationsanspruch von Verbraucherinnen und Verbrauchern darf sich nicht auf Lebensmittel beschränken. Gerade die Finanzkrise hat gezeigt, wie wichtig Informationsrechte auch bei Finanzprodukten sind. 20 bis 30 Milliarden Euro verlieren Verbraucherinnen und Verbraucher jährlich allein durch Falschberatung in der Geldanlage. Ich unterstütze daher die Forderungen von Billen und Schaar. Das Verbraucherinformationsgesetz muss für alle Produkte und Dienstleistungen gelten. Bundesverbraucherministerin Aigner muss ihre Blockadehaltung endlich aufgeben, statt Finanzprodukte bei der Reform weiterhin auszuklammern.

Transparenz muss die Regel sein. Wir wollen, dass Behörden Informationen auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugänglich machen. Schließlich werden sie aus Steuergeldern finanziert. Dazu müssen Behörden aktiv vor Risiken warnen.

Weiter muss der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher Aufgabe der Finanzaufsicht werden. DIE LINKE hat bereits im März 2010 einen umfassenden Antrag zur Reform des finanziellen Verbraucherschutzes eingebracht (BT-Drs. 17/887). Unser Antrag zur verbraucherfreundlichen Reform des Verbraucherinformationsgesetzes enthält alle zentralen Forderungen (BT-Drs. 17/1576). Aigners Entwurf wird diesen Anforderungen überhaupt nicht gerecht. Wenn sie sich hier nicht bewegt, wird dem Dioxin-Skandal die nächste Finanzkrise folgen."

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.