Provisionsgetriebene Finanzberatung überwinden

21.04.2011

"Auch im dritten Jahr nach dem Zusammenbruch der Lehman-Bank hat die Bundesregierung noch nichts unternommen, um die unabhängige Finanzberatung zu stärken. Mit der bisherigen Beratungsstruktur der Verbraucherzentralen würde es noch immer 30 Jahre dauern, bis jeder Haushalt wenigstens einmal beraten wäre. Private Haushalte verlieren jährlich 20 bis 30 Milliarden Euro allein durch Falschberatung in der Geldanlage. Horrende versteckte Kosten machen selbst vor der staatlich geförderten Riester-Rente nicht Halt.

Ebenso hat die Bundesregierung es versäumt, Verbraucherzentralen in ihrer Funktion als Marktwächter zu stärken. Doch Verbraucherzentralen sind meist die ersten, die auf Missstände aufmerksam werden. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, Verbraucherzentralen und Behörden wie die Bundesnetzagentur als Marktwächter zu stärken. Sie müssen wie „gute Wachhunde beobachten, bellen und beißen“ können. Das heißt: Märkte überwachen, vor unlauteren Methoden warnen und gegen unlautere Unternehmen vorgehen können. Dazu brauchen sie die rechtliche Möglichkeit der Sammelklage und ausreichend finanzielle Mittel.

Auch lässt Schwarz-Gelb weiter ungehindert Finanzschrott auf den Markt. Manche Finanzprodukte sind so intransparent, dass selbst Profis nicht durchblicken. Auch deswegen fordert DIE LINKE einen längst überfälligen Finanz-TÜV.

DIE LINKE hat bereits im März 2010 ein Konzept zur Verbesserung des finanziellen Verbraucherschutzes vorgelegt (BT-Drs. 17/887) vorgelegt."

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.