Bundestagsabgeordnete fordert Denkmal in Hoyerswerda
„Zwanzig Jahre nach den tagelangen, rassistisch motivierten Angriffen auf Vertragsarbeiter und Flüchtlinge gibt es in Hoyerswerda noch immer keine Kultur der Erinnerung an diese beschämenden Tage. Ich unterstütze die Forderung ehemaliger Vertragsarbeiter und Flüchtlinge sowie der Initiative „Pogrom 91“ nach einem Denkmal oder einer Gedenktafel.“, erklärt die Hoyerswerdaer Bundestagsabgeordnete Caren Lay.
„Eine Auseinandersetzung mit den damaligen Geschehnissen ist und bleibt wichtig. Auf der Straße waren damals nicht nur Neonazis. Es waren Kollegen und Nachbarn, die die Wohnheime tagelang belagerten und ihre Bewohner angriffen. Es wird Zeit, dass die Perspektive der Opfer berücksichtigt wird. Deshalb muss endlich an die Menschen erinnert werden, die aus rassistischen Motiven und mit massiver Gewalt aus der Stadt gejagt wurden.“, begründet die Abgeordnete ihre Forderung.
„Ich begrüße die offizielle Entschuldigung für die damaligen Geschehnisse von Oberbürgermeister Skora sehr. Diese Geste der Stadt war nach zwanzig Jahren allerdings mehr als überfällig. Irritiert bin ich über den Umgang der Stadt mit dem 20. Jahrestag der rassistischen Ausschreitungen. Statt einer offiziellen Gedenkfeier, zu der man auch die damals aus der Stadt vertriebenen Menschen hätte einladen können, findet am Jahrestag des Pogroms der „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen statt. Das zeugt nicht gerade von Sensibilität.“