Wahlkreistag im Zeichen der Solarenergie
Bischofswerda, 11.03.2010 - Passend zum sonnigen Wetter stand am 10. März der Besuch zweier Solarzellenhersteller auf dem Programm. Nebenbei stand mir dabei ein kleines Filmteam zur Seite, was den Ablauf eines Wahlkreistages in eindrucksvoller Form festhalten sollte.
Hintergrund der Besuche ist der geplante Beschluss der Bundesregierung, die Fördermittel in Form der Einspeisevergütung für die Solarenergie massiv zu kürzen. Da die deutsche Solarindustrie zu 75% im Osten der Republik ansässig ist, sind dadurch gerade in den ohnehin strukturschwachen Regionen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gefährdet.
Zuerst besuchte ich die Sunfilm AG in Großröhrsdorf, welche mit derzeit ca. 200 Mitarbeitern vor Ort auf die Dünnfilmtechnologie spezialisiert ist. Der Geschäftsführer Herr Heinze erläuterte diese Technologie und den Werdegang der Firma sehr ausführlich. Er wies darauf hin, dass die Probleme nicht nur in den geplanten Kürzungen liegen, sondern dass auch das „Kleingedruckte“ im EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) und dessen Änderungen eine Planbarkeit für Produzenten als auch für Kunden sehr schwierig macht und zu Verunsicherungen auf der Abnehmerseite führt. Hier wäre mehr Kontinuität in der Gesetzgebung seitens der Politik wünschenswert.
Auch der Geschäftführer Herr Zijlstra der Arise Technologies GmbH in Bischofswerda mit ca. 85 Mitarbeitern sieht die geplanten Kürzungen mit Skepsis, denn gerade für neue Firmen ist die Unterstützung sehr wichtig. Arise produziert erst seit Mitte 2008 in Bischofswerda, besitzt aber noch ein weiteres Werk in Kanada. Glücklicherweise konnte die Auftragslage trotz globaler Krise durch langfristige Verträge stabil gehalten werden. Herr Zijlstra führte sehr aufgeschlossen durch die Produktionshalle und erklärte den Produktionsablauf der Solarzellen.
Dabei nutzte ich die Chance auch mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Diese haben zu 4/5 ihre Facharbeiterausbildung noch in der DDR genossen, ein nicht unerheblicher Standortfaktor für Arise. Dementsprechend ist auch die Altersgruppenverteilung unter den Mitarbeitern vorbildlich.
Sehr beeindruckt von der lichtdurchfluteten modernen Produktionshalle, dem außerordentlich interessanten Werdegang einer Solarzelle und der Offenheit, mit der ich durch die Anlage geführt wurden, ging der Solartag mit einigen abschließenden Filmaufnahmen zu Ende.
Doch eines bleibt klar: ein so innovativer und zukunftsweisender Technologiebereich mit einer Vielzahl von neu entstandenen Arbeitsplätzen in unserer Region darf nicht durch Kürzungen der Solarförderung in „Rambo“-Manier, sondern muss vernünftig und mit Augenmaß geschehen. Dafür kämpft DIE LINKE!