Merkel in der Frauenpolitik auf dem Holzweg
Die stellvertretende Vorsitzende der LINKEN, Caren Lay, kommentiert die aktuelle Debatte um eine Frauenquote für die Wirtschaft:
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat recht mit seiner Forderung nach einer gesetzlichen Frauenquote. Es ist beschämend, dass die Kanzlerin und ihre Frauenministerin beim Thema Gleichstellungspolitik jetzt schon von ihren männlichen Kollegen überholt werden. Die Kanzlerin sollte besser die FDP zwingen, der Quote zuzustimmen, statt die CDU-Frauen auf das unsägliche Betreuungsgeld einzuschwören.
Gesetzliche Frauenquoten sind überfällig. Das allein wird allerdings nicht reichen: Wir brauchen ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft. Gelten muss das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Ziel eines Gleichstellungsgesetzes muss sein, dass in jedem Betrieb auf jeder Hierarchie-Ebene ebenso viele Frauen wie Männer beschäftigt sind und dass Frauen und Männer für die gleiche Tätigkeit gleich viel verdienen. Jeder Betrieb muss verpflichtet werden, jährlich eine Bestandsaufnahme und einen Maßnahmenplan zur Förderung der Gleichstellung vorlegen. Die Zeit der leeren Versprechungen ist vorbei und die Geduld von Frauen auch.