Ölpreisbindung entfällt – aber nur als Ausrede

24.03.2010

„Ab jetzt dürfen Gasversorger bei Preiserhöhungen ihre Kunden nicht mehr lapidar mit dem Verweis auf die Ölpreisbindung abspeisen. Das Urteil ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber Preistransparenz ist nur ein Teil der Lösung“, so Caren Lay, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE anlässlich des heutigen Urteil des Bundesgerichtshofes. Lay weiter:

„Gasversorger müssen ihre Preisgestaltung zwar nun nachvollziehbarer machen. Das ändert aber nichts am Grundproblem steigender Gaspreise. Außer in wenigen Großstädten sind Verbraucherinnen und Verbraucher der Marktmacht des regionalen Lieferanten ausgeliefert und müssen den Preis zahlen, der verlangt wird. Auch der Börsenhandel mit Gas ist keine Lösung, denn der kann, wie beim Strom auch zu steigenden Preisen führen.

Der Gaspreis darf weder vom Ölpreis noch vom Auf und Ab der Börse abhängen. DIE LINKE fordert die Wiedereinführung der Gas- und Strompreisaufsicht in den Ländern unter Beteiligung von Verbraucherbeiräten. Außerdem müssen Sozialtarife eingeführt werden, um eine erschwingliche Energieversorgung für alle zu garantieren.“

Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.