Für die Gleichstellung aller Lebensweisen
Caren Lay auf dem Podium beim LSVD
Am 12. Juni 2013 vertrat die stellvertretende Parteivorsitzende Caren Lay DIE LINKE auf dem Podium zur zentralen Wahlkampfveranstaltung „Ehe für alle jetzt!“ des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD) im ver.di-Haus in Berlin. Ebenfalls anwesend waren Thomas Oppermann (SPD), Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU), Gerhard Schick (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Kauch (FDP) sowie Bernd Schlömer von der Piratenpartei. Moderiert wurde die Diskussion von Axel Hochrein vom LSVD.
Nach einem Grußwort des ver.di-Vorsitzenden Frank Bsirske ging es in die Diskussion. Zentrales Thema war die Öffnung der Ehe. Caren Lay vertrat die Auffassung, dass DIE LINKE sich zwar prinzipiell für die Entprivilegierung der Ehe einsetze, dass die Ehe aber im Sinne der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare selbstverständlich geöffnet werden müsse. Sie wies aber darauf hin, dass viele Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, sich in dem klassisch bürgerlichen Ehe-Modell sich nichtwiederfinden und es längst verschiedene bunte Lebensmodelle jenseits dieser Norm gebe. Es sei nicht die Aufgabe des Staates zu definieren, was Familie ist und was nicht, so die Bundestagsabgeordnete. Familienförderung müsse da erfolgen, wo Kinder sind oder wo Angehörige gepflegt werden.
Caren Lay kritisierte die Regierungsparteien für ihre „Hinhaltetaktik“, immer erst Urteile des Bundesverfassungsgerichtes abzuwarten, um dann erst unter Druck Lesben und Schwulen zwangsläufig mehr Rechte einzuräumen. In Bezug auf die Rehabilitierung der nach 1945 verfolgten Opfer des §175 StGB bzw. § 151 StGB der DDR sprach sie sich für eine Zusammenarbeit mit SPD und Grünen aus, um schnellstmöglich ein Zeichen im Sinne der Betroffenen zu setzen. Bezüglich der Rechtsgleichheit von Inter- und Transsexuellen plädierte Lay unter anderem für die freie Wahl des Vornamens und des Personenstands.
Ein weiterer Themenblock war die neuerliche Kriminalisierung Homosexueller in Russland. Hier appellierte Lay an die Kanzlerin, Druck auszuüben und das Thema stärker zu priorisieren.
Für ihre Beiträge erhielt Caren Lay viel Applaus. Zahlreiche Gäste aus dem Publikum nutzen anschließend die Gelegenheit, um mit ihr das Gespräch zu suchen.