Die Sommertour beginnt
Auftakt im neuen Bürgerhaus und beim Sorbischen Institut
Mitten im Umzugstrubel hatten sich zahlreiche Mitglieder des Bautzener Vereins Freizeit Aktiv zusammengefunden, um Caren Lay, ihre LINKEN Wahlkreisabgeordneten, in den neuen Vereinsräumen zu treffen. Viel haben sich die Vereinsmitglieder im Gebäude des ehemaligen Jugendclub Max im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen vorgenommen. Sie wollen ein offenes Haus schaffen, eher Bürgerhaus als Vereinshaus, wollen Menschen und vor allem arbeitslose Jugendliche aus der Isolation holen. Menschen, die schon länger von Hartz IV leben müssen, wollen sie Freiräume und Möglichkeiten bieten, ihre Fähigkeiten und ihr Fachwissen einzubringen. Nicht zuletzt soll das neue Haus auch eine Plattform für Bürgerinnen und Bürger zur gegenseitigen Unterstützung sein. Freizeitangebote gab auch vor dem Umzug des Vereins schon reichlich und das soll auch in Zukunft so bleiben. Auch verschiedene Kinderfeste wurden in der Vergangenheit organisiert. Leider wird die ausschließlich ehrenamtlich geleistete Arbeit kaum von offizieller Seite honoriert. Die Finanzierung der Projekte stellt immer wieder ein Problem dar. Glücklicherweise helfen verschiedene private Unternehmen mit Sachspenden aus. Von der Stadt gibt es leider kaum Unterstützung, obwohl der Verein große Veranstaltungen auf die Beine stellt. Caren Lay forderte mehr institutionelle Unterstützung und Würdigung ehrenamtlicher Tätigkeit und sagte den Engagierten ihre Unterstützung zu. Auch über politische Schwerpunktthemen wie Hartz IV, Altersarmut, steigende Mieten und Energiepreise wurde ausgiebig diskutiert. Caren Lay riet den Vereinsmitgliedern, sich nicht entmutigen zu lassen. Zwar sei die Durchsetzung von Veränderungen auf der politischen Bühne meist sehr langwierig. Gerade deshalb sei es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger bei den politischen Akteuren Gehör verschaffen. Nicht zuletzt deswegen sucht Caren Lay den Kontakt zu den Menschen vor Ort, die sich besonders für das gesellschaftliche Zusammenleben engagieren.
- F. Muster
Sicherung der Sorbische Identität zunehmend in Gefahr?
In Begleitung des Bautzener Landtagsabgeordneten und minderheitenpolitischen Sprechers, Heiko Kosel, ging es dann weiter zum Sorbischen Institut. Institutsdirektor Prof. Dr. Dietrich Scholze informierte die beiden Abgeordneten über aktuelle Vorhaben, Projekte und Veröffentlichungen des Institutes, welches sich mit der Kultur- und Sozialgeschichte der Sorben beschäftigt. Weitere Themenfelder sind Empirische Kultur-und Volksforschung, Sprachwissenschaft und Niedersorbische Forschungen. Im Herbst soll z.B. ein Sorbisches Kulturlexikon erscheinen, welchen einen Gesamtüberblick über die Kultur, Sprache , Geschichte und Traditionen der Sorben widerspiegeln soll.
Anlass des Gespräches war aber nicht zuletzt die Ankündigung der Schwarz-Gelben Bundesregierung, die Bundesfinanzmittel für die Stiftung für das Sorbische Volk im nächsten Haushalt 2014 wieder zu kürzen. Dies würde unabdingbar zu Stellenkürzungen führen. Auch die Tarifanpassungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien gefährdet. Derzeit versucht das Institut durch Umstrukturierung von Arbeitsgebieten Einsparungen zu erreichen. Manche Stellen werden schon nicht mehr neu besetzt. Durch Kooperationen mit Universitäten in Polen und Tschechien sollen vor allem jüngere Menschen für die Forschung erreicht werden. Caren Lay versicherte, dass sich DIE LINKE im Bundestag wie schon in den letzten Jahren für eine angemessene Erhöhung der Stiftungsgelder, mindestens aber in Höhe eines Inflationsausgleiches kämpfen wird. Auch die Länder Sachsen und Brandenburg müssten einen angemessenen Beitrag leisten.
Jugend und Politik
Am Abend stand dann noch ein Treffen mit jungen Aktiven aus dem Kreisverband DIE LINKE. Bautzen auf dem Programm. Dabei wurden noch Ideen für den bevorstehenden Bundestagswahlkampf ausgelotet, bevor der Abend in gesellinger Runde ausklang. Mit von der Partie war ein Reporter des Schweizer Rundfunks, der einige der jungen MitstreiterInnen interviewte und sie nach ihren ganz persönlichen Gründen für das Engagement in der LINKEN befragte. Chancengleichheit unabhängig vom sozialen Status oder der Herkunft eines Menschen, mehr Gerechtigkeit, konsequente Friedenspolitik und bessere Bezahlung von Arbeit nannten die jungen Menschen als Hauptbeweggründe, sich für die Partei DIE LINKE zu engagieren.