Abgeordnete arbeitet "Layweise" im Oberlausitz-Klinikum Bautzen
Als 1853. Mitarbeiterin konnte Caren Lay einen Tag lang „Layweise“ in der Notaufnahme des Oberlausitz-Klinikums mit anpacken und die anliegenden Stationen des Krankenhauses kennenlernen. Die Betriebsrätin Frau Kampa, die die Abgeordnete an diesem Tag unter ihre Fittiche genommen hatte, beantwortete bereitwillig alle Fragen rund um Pflege, Versorgung und Gesundheitssystem. Einige Pfleger sagten im Nachhinein, an eben diesem Mittwoch sei der Vorführeffekt eingetreten, denn sonst ginge es nie so ruhig und still zu. Von Ruhe merkte Caren Lay allerdings nichts – fortwährend wurden Patientinnen und Patienten eingewiesen. „Die Mittagspause war eher Sport als Genuss“, fasst die Abgeordnete zusammen. Dass das also eher ein ruhiger Tag gewesen sein sollte, führte Lay die alltägliche Belastung des Krankenhauspersonals eindrücklich vor Augen.
Am Abend fand dann im Klinik-Café Äskulap die öffentliche Auswertungsveranstaltung mit dem Geschäftsführer des Krankenhauses, Herr Rogowski, statt. Thema war unter anderem die Finanzierung des Krankenhausbetriebes und die zunehmende Bürokratisierung der täglichen Abläufe. Der Leitspruch des Krankenhauses „Im Mittelpunkt steht der Mensch“ sollte die Politik wie auch die Krankenkassen zum Nachdenken anregen, war die immer wiederkehrende Bitte aus dem Auditorium.
Neu für die Abgeordnete war die Erkenntnis, dass Krankenhäuser für die gleiche Art von Untersuchung bzw. Behandlung weniger Geld bekommen als die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Wo darin der Sinn liegt konnte niemand beantworten. Vor allem im ländlichen Raum fungieren an den Tagen, an denen die Arztpraxen geschlossen haben, doch vor allem die Notaufnahmen als erste Ansprechpartner. Von 100.000 KrankenhauspatientInnen sind nur 27.000 in stationärer Behandlung, erläuterte Hr. Rogowski.
Nicht nur an diesem Punkt wurde für Caren Lay spätestens nach ihrem Einsatz vor Ort einmal mehr klar, „unter welch schwierigen Bedingungen Ärztinnen und Ärzte und die Pflegekräfte tagtäglich eine höchst verantwortungsvolle Arbeit leisten. Krankenhäuser müssen besser finanziert werden, damit Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung erfahren und die Beschäftigten für ihre Arbeit am Menschen genügend Zeit und Kraft haben und angemessen für ihre Leistung bezahlt werden.“, so die Abgeordnete.