Privatverschuldung effektiv bekämpfen
"Die Schuldenberge der Privathaushalte sind ein Alarmsignal für die Politik. Gerade steigende Mieten und explodierende Strompreise werden bei stagnierenden Löhnen schnell zur Schuldenfalle. Gleichzeitig gibt es zu wenige Angebote für Verschuldete, und die bestehenden sind schlecht finanziert. Diese fatale Entwicklung muss endlich gestoppt werden", erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich einer heute vorgestellten Studie von Creditreform zur Privatverschuldung. Lay weiter:
"Die Studie führt die steigenden Kosten bei Miete und Strom als Verschuldungsfalle auf. Dies ist ein Resultat jahrelanger politischer Untätigkeit. In Städten wie Frankfurt am Main, München oder Jena müssen ärmere Familien bereits 50 Prozent ihres monatlichen Budgets für die Miete ausgeben. Die Strompreise haben sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Gegen diese Kostensteigerungen brauchen wir endlich eine effektive Mietpreisbremse, eine Senkung der Stromsteuer, die Abschaffung ungerechtfertigter Industrierabatte, die zu Lasten der Stromkunden gehen, und die Wiedereinführung der Strompreisaufsicht.
Die Arbeit der Schuldnerberatungen muss finanziell ausgebaut, neue Angebote müssen geschaffen werden. Wir brauchen eine unabhängige, flächendeckende und kostenfreie Verbraucher- und Schuldnerberatung, die individuell auf die unterschiedlichen Zielgruppen zugeschnitten ist. Schuldenfallen wie überhöhten Dispozinsen muss effektiv begegnet werden. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Deutschland liegt weltweit auf Platz drei bei der Anzahl der Millionäre, während die Reallöhne stagnieren. Das wichtigste Mittel im Kampf gegen Überschuldung aber sind gute Löhne und Renten, von denen man leben kann, damit Menschen gar nicht erst in die Schuldenfalle geraten."