Interessante Diskussion mit MdL Heike Werner
Die familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Heike Werner, war auf Einladung von Caren Lay zu Gast im neuen Bürgerbüro Bautzen, um über Familienpolitik zu diskutieren.
Nach einer sehr aufschlussreichen Einführung über das CDU-Familienbild und die Auswüchse in der Politik waren sich alle einig, dass die Förderung der klassischen Mutter-Vater-Kind-Familie im 21. Jahrhundert nicht mehr ausreicht. Familien sind eben nicht nur dort, wo es ein Kind gibt und verheiratete Eltern zusammenwohnen, sondern überall dort, wo es Nähe gibt und man füreinander einsteht und Verantwortung übernimmt. Ob es in gleichgeschlechtlichen Beziehungen ist oder alleinerziehend mit Unterstützung von FreundInnen und entfernteren Verwandten. Hier sind aber nicht nur die offensichtlichen Maßnahmen wie die Forderung nach einer ausreichenden Kindergrundsicherung wichtig, sondern auch der Ausbau der Infrastruktur – das heißt Bildung, ÖPNV und Zeitmanagement. Am Ende sind es derzeit vor allem junge alleinerziehende Frauen, die von der falschen Familienpolitik betroffen sind – sie gehen öfter zum Aufstocken, sind also arm trotz Arbeit. Aber die schlechte Infrastruktur vor Ort, das heißt fehlende Betreuungsplätze, Unterrichtsausfall etc. ermöglichen auch nicht, einer Vollzeit-Erwerbsarbeit nachzugehen. Dass eine Schulabbrecherquote von 10% und der 5.letzte Platz im Feld der Kinderarmut da kein Zufall sind, liegt auf der Hand.