Besuch in der Bildhauerwerkstatt Miltitz
Am 21.08. war Caren Lay zusammen mit der Kamenzer Landtagsabgeordneten Marion Junge zu Besuch im Sozikulturellen Zentrum „Am Krabatstein“ in Miltitz, einem Ortsteil der sorbischen Gemeinde Nebelschütz bei Kamenz. Hier organisiert der Kunst & Kulturverein „Steinleicht e.V.“ seit 2006 jedes Jahr eine internationale Bildhauerwerkstatt. Insgesamt 13 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt waren auch dieses Jahr wieder am malerisch gelegenen Steinbruch Miltitz zusammengekommen, um zwei Wochen lang an ihren Kunstwerken zu arbeiten. Sie dabei in der freien Natur beobachten und erleben zu können, macht das besondere Flair der Bildhauerwerkstatt aus.
Bei einer Führung mit Helmut Schippel, Vorstandsmitglied des „Steinleicht e.V.“, wurde auch über die schwierige finanzielle Situation des Projektes gesprochen. So wird das Projekt zwar vom Kulturraum Oberlausitz gefördert, die Mittel decken aber nicht einmal ein Drittel der anfallenden Kosten. Die Gemeinde Nebelschütz beteiligt sich zwar ebenfalls nach Kräften an der Finanzierung, den Bärenanteil aber muss der Verein durch Eigenmittel erwirtschaften. Dazu gehört, neben dem Sponsoring durch Unternehmen der Region, auch der Verkauf der Kunstwerke. Bis zu 50% vom Gewinn der verkauften Kunstwerke muss der Verein einbehalten, um das Projekt finanzieren zu können. Dabei leben die Künstlerinnen und Künstler während der 14 Tage am Steinbruch Miltitz in eher schlichten Verhältnissen, übernachten meist nur in Zelten oder Autos.
Dazu Caren Lay: „Wir fordern eine ausreichende Kulturraumförderung für Kleinprojekte wie diese. Sie würde dem Verein Planungssicherheit verschaffen und den Künstlerinnen und Künstlern ihre Einkommen sichern. Darüber hinaus muss Soziokultur, die gerade im ländlichen Raum oft zu kurz kommt, besser gefördert werden“, so Lay weiter. Erschrocken zeigte sich die Bundestagsabgeordnete über die undemokratischen Entscheidungsprozesse im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien: „Allein die beiden Landräte der Landkreise Bautzen und Görlitz, sowie der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk, entscheiden, wie die öffentlichen Gelder verteilt werden. Hier muss ganz klar eine bessere Mitbestimmung der beteiligten Kulturschaffenden und von Bürgerinnen und Bürgern organisiert werden“, so die Linken-Abgeordnete.