Im ÖPNV ist Umdenken erforderlich

30.10.2014

Die Nahverkehrsversorgung in Hoyerswerda wird mit dem Fahrplanwechsel ausgedünnt, es werden weniger Busse eingesetzt werden. Außerdem werden zum 1. November die Fahrpreise im Verkehrsverbund ZVON erhöht. Dazu die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Caren Lay:

„Es ist schon fast eine zweifelhafte Tradition, dass im Herbst die Fahrpreise im ÖPNV erhöht werden. In diesem Jahr kommt die Verschlechterung des Angebots des ÖPNV in meinem Wahlkreis hinzu und es wird umso deutlicher: Wir brauchen ein Umdenken im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs. DIE LINKE fordert seit jeher radikale Veränderungen im Nah- und Fernverkehr. Im 21. Jahrhundert muss Mobilität neu gedacht werden und in Zeiten des Klimawandels kann es nicht im Sinne der Kommunen und der Länder sein, mehr motorisierten Individualverkehr zu generieren.

Mobilität ist Garant für städtische Entwicklung - lebendige Innenstädte brauchen mobile Einwohnerinnen und Einwohner, und davon profitiert auch die Kaufkraft der Einzelhandelsgeschäfte vor Ort. Die aktuelle Entwicklung mündet in einen Kreislauf, der unbedingt gestoppt werden muss: weniger Fahrgäste verursachen höhere Kosten für die Tickets, diese führen zu sinkender Attraktivität des ÖPNV und diese führt zu weniger Fahrgästen.

Deswegen werde ich als Abgeordnete weiterhin Initiativen unterstützen, welche die Mobilität aller Bewohnerinnen und Bewohner im Blick haben. Auch die öffentliche Hand ist an dieser Stelle gefragt, die Unternehmen der öffentlichen Daseinsfürsorge mit den gestiegenen Energiekosten nicht alleine zu lassen, so dass diese nicht immer wieder gezwungen sind, die Kosten auf die Nutzerinnen und Nutzer abzuwälzen. Davon hängt nicht zuletzt auch die Lebensqualität in den Städten, wie etwa in Hoyerswerda, ab.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.