Caren Lay zu den Protesten von Pegida, Hoygida und Co.
Fremdenfeindliche Demonstrationen gab es in den letzten Monaten vielerorts. Ob in Dresden, Leipzig, oder auch in Hoyerswerda gingen Menschen gegen eine vermeintliche Islamisierung auf die Straße. Am 24. Januar sprach Caren Lay auf der Demonstration des Aktionsbündnisses „Wir für Hoyerswerda“ gegen den ersten Hoygida-Spaziergang:
„[…] In Hoyerswerda, einer Stadt, in der man die Anzahl der Muslime an wenigen Händen abzählen kann, gegen die Islamisierung des Abendlands zu demonstrieren, ist völlig absurd. Und es ist auch nicht besonders mutig. Es gäbe in der Tat viele Gründe, um endlich mal auf die Straße zu gehen: Langzeitarbeitslosigkeit, Altersarmut, Leiharbeit, befristete Beschäftigung, schlechte Löhne. Aber all das ist nicht Thema bei Pegida, Hoygida und Co. Sie mobilisieren die Unzufriedenen und sagen ihnen: die Flüchtlinge und die Muslime sind schuld!
Das ist nicht mutig, das ist feige. Ausgerechnet den Schwächsten wird die Schuld an der eigenen Unzufriedenheit zugeschoben […].“
Die Ursachen für diese diffuse Unzufriedenheit jedoch müssen wir immer wieder klar benennen und dagegen angehen. Es ist eine verfehlte Wirtschafts-, Sozial-, und Bildungspolitik, die soziale Verwerfungen verursacht haben, nicht die Flüchtlingsströme der letzten Monate. Wachsende Armut und soziale Spaltung in Verbindung mit einer chaotischen Asylpolitik von Bund-, Land und Kommunen treiben die Bürgerinnen und Bürger in die Arme von Pegida, Hoygida und Co.