„Für uns ist das nicht anwendbar“
Die Voraussetzungen in Meißen für einen starken Zuzug in die Stadt sind weitestgehend vorhanden: mit der S-Bahn ist man in weniger als einer halben Stunde in Dresden, mit 13% Leerstand ist genügend Wohnraum vorhanden und die kommunale Wohnungsbaugesellschaft SEEG ist auch an weiterem sozialen Wohnungsbau interessiert. Leider passt das alles nur auf den ersten Blick zusammen. Denn anders als Pirna, Radeberg oder sogar Kamenz gibt es in Meißen bislang trotz S-Bahn-Anbindung keine Speckgürtel-Effekte, weil die Mieten deutlich über denen anderer Kommunen rund um Dresden liegen. Der Wohnungsleerstand ergibt sich auch aus vielen (sanierungsbedürftigen) Altbauhäusern in der Meißner Altstadt, die für Menschen, welche in Dresden schon die Mieten nicht mehr zahlen konnten, auch nicht erschwinglich sind. Und die Bereitschaft der SEEG zum sozialen Wohnungsbau wird durch die neue Förderrichtlinie des Freistaates Sachsen dazu konterkariert, die in allen Regionen außerhalb der beiden Metropolen Leipzig und Dresden praktisch nicht anwendbar ist.
Und so bleiben die Probleme bestehen und die sächsische Staatsregierung trägt weiter nichts zu ihrer Lösung bei. Ein durch und durch unbefriedigender Zustand, den auch Caren Lay und ihr Fraktionskollege Dr. André Hahn bei ihrem Gespräch mit der SEEG bedauerten. Denn der Wille zur Verbesserung vor Ort ist vorhanden. So baut die Meißner Wohnungsbaugesellschaft in diesem Jahr schon ohne Fördermittel untersetzt erstmals als Modellversuch ein Gebäude, bei dessen Errichtung der Fokus auf preisgünstigem Bau liegt, um dann günstigen Wohnraum zu schaffen.