Naziaktionen vor Parteibüros und ein Angriff auf linken Jugendlichen: die Stadt muss sich positionieren

11.12.2017

Es gibt eine anhaltend gefährliche Bedrohungssituation in Bautzen für Menschen, die sich gegen Nazis engagieren. Rechte Gruppen scheinen sich absolut frei zu fühlen, das ist erschreckend! Bautzen braucht ein Konzept gegen Rechtsextremismus.“ erklärt Caren Lay, Bautzner Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE, anlässlich erneuter Vorfälle vor ihrem und weiteren Parteibüros in Bautzen in der vergangenen Nacht. Lay weiter:

 

„Auf twitter brüstet sich eine Gruppe der Identitären Bewegung mit Aktionen vor meinem Büro und den Büros meiner Kollegen von SPD, CDU und Grünen. Geschmacklos ist dabei noch das harmloseste Wort, mit dem man diese Vorfälle beschreiben kann.

Die Polizei hat die vor meinem Büro angebrachten Gegenstände in der letzten Nacht bemerkt und entfernt. Ich danke den Beamten für ihre Aufmerksamkeit und ihr Handeln und begrüße, dass umgehend Ermittlungen eingeleitet worden sind. Da die Täter sich ja öffentlich mit ihrer Aktion brüsten, sollten sie schnell ermittelbar sein.

 

Derweil bleibt die Situation für linke Menschen in Bautzen augenscheinlich weiter gefährlich. Da werden linke Jugendliche beim Weihnachtsmarktbesuch von Nazis krankenhausreif geschlagen, Nazis tragen offen ihre einschlägigen Symbole auf ihrer Kleidung spazieren und kaum jemanden scheint es zu stören. Hier muss endlich was passieren. Ich erwarte von der Polizei, den Angriff auf dem Weihnachtsmarkt nicht als Streit zwischen alkoholisierten Jugendlichen zu verharmlosen. Auch von der Stadt erwarte ich eine klare Zurückweisung, die es im Fall der zahlreichen Angriffe auf linke Jugendliche und auch auf mein Büro nie gegeben hat. Ich bin überzeugt: Wären die vergangenen Angriffe auf SPD und CDU erfolgt, hätte es längst klare Worte gegeben. Eines muss klar sein: Angriffe auf Linke sind auch ein Angriff auf unsere demokratische Gesellschaft.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.