Die Miete in Würzburg ist zu hoch – vor allem für Studierende und junge Familien
Überall bin ich unterwegs und treffe Mieter*innen, um mich mit ihnen vor Ort auszutauschen. Ende Mai war ich mit Simone Barrientos, der kulturpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion in ihrem Wahlkreis in Würzburg unterwegs.
Dort besuchten wir zunächst den Dencklerblock, ein altes Genossenschaftshaus, in dem Studierende, junge Familien und Künstler*innen vorwiegend in Wohngemeinschaften leben. Der unter Denkmalschutz stehende Wohnblock hat längst Kult-Status und auch ich war begeistert, von der Vielfalt, die dort gelebt wird. Nicht nur aufgrund seines Charmes ist der Wohnblock beliebt – es fehlt an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in der Stadt.
Zwischen 2010 und 2015 sind die Mieten in Würzburg um 34 Prozent gestiegen. Mit durchschnittlichen Mietpreisen von 10 Euro/m² belegt Würzburg Platz 16 der teuersten Städte. Der Anteil der Miete am Einkommen ist hoch in der Stadt.
Nach der Besichtigung tauschte ich mich bei einer Veranstaltung zu Mieten und Wohnen mit knapp 50 Würzburger*innen u.a. über das dreijährige Bestehen der Mietpreisbremse aus. Leider ist sie fast wirkungslos und muss geschärft werden. Vertreter*innen der Studierendenschaft Würzburgs verwiesen auf die besondere Situation in der Universitätsstadt. Ein WG-Zimmer kostet durchschnittlich 380 Euro, eine 30m²-Wohnung im Durchschnitt sogar über 500 Euro. Im Bafög-Höchstsatz ist eine Wohnkostenpauschale von nur 250 Euro vorgesehen. Das ist viel zu wenig und entspricht längst nicht mehr der Realität.
Meine Position ist klar: Wir brauchen einen umfassenden, dauerhaften und flächendeckenden Mietendeckel. Von der aktuellen Bundesregierung ist keine Kurskorrektur zu erwarten. Damit Seehofer und Merkel aufwachen, müssen wir auch außerparlamentarisch den Druck auf die Verantwortlichen im Bund erhöhen.