Lay: Mühlrose stehen lassen!

15.02.2019
Dorfstraße Mühlrose

„Die Entscheidung der LEAG, trotz des gefundenen Kompromisses zum Kohleausstieg, das Dorf Mühlrose abzubaggern, wirkt auf mich wie aus der Zeit gefallen. Unsere Forderung bleibt: Kein Dorf darf mehr der Kohle zum Opfer fallen!“ erklärt die Lausitzer Bundestagsabgeordnete Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, anlässlich der bekannt gemachten Entscheidung des Braunkohleunternehmens, für den Tagebau Nochten den Trebendorfer Ortsteil Mühlrose abzubaggern und die Einwohner nach Schleife umzusiedeln. Lay weiter:

„Man hat die Menschen in Mühlrose jahrelang im Ungewissen gelassen und somit das Dorf und seine Bewohner in zwei Lager gespalten: diejenigen, die sich mit der Umsiedlung anfreunden konnten und diejenigen, die unbedingt bleiben wollen. Mittlerweile gibt es ein Kohleausstiegsdatum und damit das absehbare Ende der Kohleverstromung. Es ist aus meiner Sicht deshalb vollkommen unnötig, jetzt noch weitere Dörfer abzubaggern – die bereits erschlossenen Tagebaue sollten ausreichen, um bis zum Ausstiegsdatum ausreichende Fördermengen zu gewährleisten.

Jedes abgebaggerte Dorf ist ein Verlust von Heimat, Erinnerungsorten und über Jahrhunderte gewachsener Kultur. So hochwertig die angebotene Ersatzbauten sein mögen, können sie diese kulturellen und historischen Werte niemals ersetzen. Ein weiteres Stück Lausitz fällt dem Kohlebagger zum Opfer!“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.