1. Mai in der Krise: Corona als Chance, endlich umzudenken!
Den 1. Mai verbringen viele Menschen eigentlich bei großen Demos, Kundgebungen oder 1.Mai-Festen. Um, ganz wie es der erkämpften Tradition seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gebührt, im Einklang mit vielen Arbeitenden für bessere Löhne, fairere Arbeitsbedingungen, gerechte Renten und Arbeitnehmermitbestimmung zu kämpfen. Kurz: Die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter stehen an diesem Tag im Fokus.
Der 1. Mai 2020 ist insofern keine Ausnahme, die Corona-Krise macht ihn aber zu einem besonderen Mai-Feiertag. Weil eben keine Demos, Kundgebungen oder Mai-Feste möglich waren. Dennoch ist das Eintreten für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nötiger denn je – offenbart doch die Krise, was seit vielen Jahren schief läuft: tatsächlich systemrelevante Berufe, mehrheitlich meist von Frauen ausgeübt, werden in der Regel deutlich zu schlecht bezahlt. Die Folge: Personalmangel, der zu Überlastung bei den Angestellten führt; geringe Einkommen, aus denen nach einem langen, entbehrungsreichen Berufsleben Renten resultieren, die zielsicher in die Altersarmut führen. Zum 1. Mai 2020 sagt DIE LINKE deshalb: Jetzt zeigt sich, auf welche Jobs es wirklich ankommt. Wird Zeit, sie auch so zu bezahlen!
Diese Forderung, präsentiert auf einem großen Transparent, trugen Caren Lay und der Kreisvorsitzende Silvio Lang, sowie der Kreisgeschäftsführer Sebastian Schindler dann auch am 1. Mai im Landkreis Bautzen an 5 Orten vor. Ganz im Sinne der Corona-Beschränkungen immer mit dem gebührenden Abstand. Beginnend in Kamenz, wo eine angemeldete 15-Personen-Kundgebung auf dem Dachsberg stattfand, bei der sowohl Caren Lay als auch Silvio Lang ein kurzes Grußwort zu den Anwesenden sprachen. An dieser Stelle hatten sich schon 1890 erstmals Arbeiter aus Kamenz am 1. Mai versammelt und damals unter anderem einen 8h-Tag als Forderung ausgerufen. Heute bis Corona weitgehend Realität, muss um die Einhaltung des Erreichten gerade in Pflege- und Medizinberufen, wo 12h-Schichten keine Seltenheit dieser Tage sind, aktuell wieder besonders gekämpft werden.
Nach Kamenz ging es dann nach Hoyerswerda auf den Lausitzer Platz, wo traditionell die zentrale 1. Mai-Kundgebung des Kreisverbandes Bautzen der Partei DIE LINKE stattfindet. Es folgten Stopps in Bautzen auf dem Kornmarkt, in Bischofswerda und Radeberg. So gelang auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten der sichtbare Einsatz für die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern auf der Straße. Mit ihm verbindet sich die Hoffnung, dass aus der Krise gelernt wird und künftig die Berufe höher wertgeschätzt werden, die in Krisenzeiten tatsächlich den Laden am Laufen halten.