Deutsche Bahn lässt Sachsen bei Streckenreaktivierungen außen vor
„Es ist eine gute, aber sehr späte Einsicht, wenn Bund und Bahn jetzt endlich die Wende beim Bahnnetz schaffen wollen und statt Rückbau nun auf Reaktivierungen von Strecken setzen. Der Druck der letzten Jahre in diese Richtung hat sich also gelohnt. Es ist jedoch völlig unverständlich, dass Sachsen dabei leer ausgeht - wurden doch gerade hier über 500 Schienenkilometer seit 1994 stillgelegt.“ erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der verkündeten Pläne der Deutsche Bahn AG und von Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU), 20 Bahnstrecken in Deutschland wieder reaktivieren zu wollen. Lay weiter:
„Ich finde es wirklich schade, dass Sachsen mit keiner Strecke im Plan der Bahn auftaucht. Mit über 60 stillgelegten Bahnstrecken war Sachsen am stärksten von Stilllegungen betroffen.
Und es gibt ja tatsächlich auch konkrete Vorschläge für (Re-)Aktivierungen in Sachsen, zum Beispiel die Strecke Riesa-Nossen, die Muldentalbahn durch Rochlitz oder die Herrnhuter Bahn in der Lausitz und den regelmäßigen Bahnbetrieb in das Lausitzer Seenland – jeweils getragen von Initiativen aus Bürgermeistern und Zivilgesellschaft vor Ort.
Besonders wichtig wären für das Gelingen der Verkehrswende übrigens auch bessere Verkehrsverbindungen in den vom Strukturwandel kernbetroffenen Regionen. Zum Beispiel endlich eine schnelle S-Bahn-Anbindung Dresden-Hoyerswerda.
Mit der Leerstelle in Sachsen hat der Reaktivierungsplan der Bahn und der Bundesregierung also eine große Lücke, die es zu schließen gilt.“