Mietspiegel jetzt mieterfreundlich gestalten
„Der Mietspiegel in seiner jetzigen Form ist leider ein Mietteuerungsspiegel, denn er legitimiert nur Mieterhöhungen. Wenn er sozial gerecht und vor allem mietendämmend wirken soll, muss er im Interesse der Mieterinnen und Mieter dringend reformiert werden“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Vorstellung des Berliner Mietspiegels. Lay weiter:
„Seit Jahren explodieren die Mieten vor allem in den Metropolen und führen zu Verdrängung. Die kürzlich beschlossene Mietpreisbremse der Bundesregierung wird da kaum helfen. Wir brauchen dringend einen effektiven Mietspiegel. Leider fließen nach dem heutigen Berechnungssystem nur die Mieten der vergangenen vier Jahre ein, also praktisch nur die der teureren Neuvermietung. Durch diese Dynamik steigt perspektivisch auch die Miete der Oma nebenan. Dieser Fehler im System besteht schon zu lange und muss dringend beseitigt werden.
Hinzu kommt, dass nicht alle Städte und Gemeinden über einen qualifizierten Mietspiegel verfügen. Aber ohne einen qualifizierten Mietspiegel wird es keine wirkungsvolle Mietpreisbremse geben. Seine Erstellung ist oft zu teuer für die chronisch klammen Kommunen.
DIE LINKE fordert, alle Mieten einzubeziehen. Nur so kann der Mietspiegel wirklich seiner Funktion gerecht werden und ein wirksames Instrument gegen Mietexplosionen sein. Es dürfen nicht nur die Mieten der letzten Jahre abgebildet werden, sondern möglichst viele. Nur so bekommt man ein realistisches Bild. Städte mit mehr als 25.000 Einwohnerinnen und Einwohnern müssen verpflichtet werden, einen qualifizierten Mietspiegel zu erstellen und müssen dafür finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen.“
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